Zeit für Abwicklungen?
Eine Kanzleiabwicklung ist für alle Beteiligten zeitintensiv und arbeitsaufwändig. Sie erfordert zudem einen raschen Überblick über die bestehende Situation. Häufig müssen andere Aufgaben hintenangestellt werden, um Lösungen zu finden.
Die Anzahl der Anwälte, die unvorhergesehen – sprich ohne einen freiwilligen Verzicht auf ihre Zulassung – aus der Rechtsanwaltschaft ausscheiden, nimmt zu. Oft stehen diese mitten im Berufsleben, was die Situation zusätzlich kompliziert gestaltet. Daneben wird es zunehmend schwieriger, qualifizierte Abwickler zu finden, die bereit sind, diese Aufgabe zu übernehmen. Eines ist sicher: Wenn eigenes Personal in die abzuwickelnde Kanzlei integriert wird, kann dies die finanzielle Grundlage der eigenen Kanzlei ernsthaft gefährden. Angesichts des aktuellen Personalmangels wird kaum jemand bereit sein, die eigene Kanzlei vorübergehend in den Hintergrund zu stellen.
Abwicklungen dienen dem Schutz der Mandanten, garantieren die Aufrechterhaltung einer funktionierenden Rechtspflege und sind letztendlich auch entscheidend für den guten Ruf der Anwaltschaft. Es ist unerlässlich, dass diese Prozesse reibungslos ablaufen, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Rechtsberufe zu sichern.